Wer diesen Blog verfolgt oder schon mal Teilnehmer der Finanzbildung war, weiß, dass ich ein großer Verfechter von Eigenverantwortung bin. Dazu sei gesagt: Eigenverantwortung wahren, heißt nicht, niemals Fehler zu machen.

Es gehört zum Leben, auch mal eine Torheit zu begehen.

Ich finde es nicht tragisch, wenn ein Kind mal sitzen bleibt oder wenn man(n) beim zu schnellen Fahren geblitzt wird.
Wenn die Bereitschaft vorhanden ist, die Konsequenzen aus getroffenen Fehlentscheidungen zu tragen, so sind Fehler wichtig zum Lernen, zum Weiter-Kommen. Natürlich nur, solange man die Verantwortung nicht auf andere schiebt. Beim Sitzenbleiben sind nämlich nicht die Lehrer in allen Fächern blöde. Und anlässlich der Post aus Flensburg können wir uns auch nur über uns selbst ärgern.

Confused woman.Natürlich sagt sich kein Kind: „Oh, die nächsten Monate gehe ich mal in die Schule und schreibe eine Menge 6er!“
Wüßte der Schüler vorher, dass der (nicht) betriebene Lernaufwand nicht genügt, diese Klassenstufe zu überstehen, so hätte er wohl doch rechtzeitig angefangen zu lernen. Selbst das größte pubertierende Fautier bleibt nicht freiwillig und absichtlich sitzen.
Es rauscht auch niemand über die Autobahn und denkt für sich, dass er unbedingt wieder mal ein neues Foto von sich bräuchte… und trotzdem haben wir selbst entschieden, uns so zu verhalten.

Auch in der Altersvorsorge

Auch bei diesem wichtigen Thema steht niemand morgens auf und sagt zu seinem Partner: „Oh, Schatz, laß‘ uns doch heute mal zur Bank gehen und unsere Altersvorsorge an die Wand fahren!“
Es ist einfach so: Wir alle treffen manchmal falsche Entscheidungen.
Und warum?
Weil wir nicht genug Informationen haben, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Oder wir haben die Informationen, können sie aber nicht bewerten.

Wüßten wir, mit welchem minimal-Lernaufwand die Klasse zu schaffen ist, so hätten wir sie geschafft.
Wüßten wir, dass auf unserer Strecke ein Blitzer steht, so wären wir (wie sonst auch immer. Natürlich!) ordnungsgemäß gefahren.

Es hilft aber nichts, am Ende müssen wir die Suppe, die wir uns eingebrockt haben, auslöffeln: Mag sie noch so heiß sein, widerlich schmecken oder ekelhaft aussehen – sie muß aufgegessen werden.
Das Kind muss die Klasse wiederholen, die Idiotentest lässt sich bestehen (oder auch nicht) und am Ende reicht die Altersvorsorge nicht aus.
Dumm gelaufen.

Im letzten Fall aber FOLGENSCHWER dumm gelaufen, weil irreversibel.
Nicht mehr gutzumachen.
Versaut einem das ganze (Rest)leben.

Denen, die kurz vor der Rente stehen kann ich nicht mehr helfen. Ich weiß nicht, wo das Geld zum „guten Leben“ nun herkommen soll. Da hilft nur Arbeiten bis zum Umfallen oder Umfallen während der Arbeit. Mich dauert solches Schicksal, ich kann aber nichts dafür und nichts dagegen tun.

Mit 50 Jahren tut es weh, bis 35 ist alles noch drin

Denen, denen mit 50 Jahren schwant, dass es später nicht genügen wird, kann ich helfen.
Aber nicht, ohne dass es ihnen weh tut. Die Erkenntnis, Fehlentscheidungen (oder eben gar keine Entscheidung) getroffen zu haben, ärgert jeden, das Ausmaß der Lücke erschreckt die meisten. Und ich kenne niemanden, dem es Spaß macht, sich einzuschränken.

Jüngere Menschen steht noch alles offen:

Sie sind unerschrocken, weil unbesiegbar,
mutig, weil unsterblich und
neugierig, weil unvoreingenommen.
Und sie haben ZEIT.

Ihnen kann ich helfen, ohne dass es Schmerzen bereitet.

Denn ihnen kann ich WISSEN vermitteln. Grundsätzliches Wissen, dass sie in die Lage versetzt, sich im Leben alle Informationen zu verschaffen, um richtige Entscheidungen zu treffen. Mit dem Wissen kommt das Verstehen und kommt die Einstellung, das Mindset.
Wenn  Menschen wissen, wie man einen Sparvertrag rechnet, wie viel ein Kredit tatsächlich kostet und dass Vermögen nur über Zeit und Ertrag zu erreichen ist, dann verstehen sie nämlich auch, wie das finanzielle Leben funktioniert.

So können sie eine Einstellung, eine innere Haltung entwickeln, selbst verantwortlich zu sein.
Kein Berater kann sie folgenschwer falsch beraten, denn sie werden nachrechnen, Informationen einfordern und diese bewerten können. Sie kennen kein blindes Vertrauen auf staatliche Versorgung, denn sie wissen, was Inflation für sie bedeutet. Und vielleicht gibt es für sie auch kein unsinniges Konsumverschulden, denn sie können rechnen, was das Produkt der Gier denn wirklich kostet.

Natürlich werden auch junge Menschen mit Finanzbildung die ein oder andere unglückliche Entscheidung treffen (gehört dazu, sonst wäre es ja langweilig, das Leben).
Nutzen sie aber ihre Geldbildung, so wird bestimmt keine Fehlentscheidung dabei sein, die ihnen gleich das ganze (finanzielle) Leben versaut.