Den eigenen Vermögensaufbau anzugehen, ist eine großartige Entscheidung. Doch oft schleichen sich Fehler ein, die das Wachstum des Vermögens ausbremsen – manchmal sogar, ohne dass du es merkst. In diesem Blogbeitrag stelle ich dir die häufigsten Fehler beim Vermögensaufbau vor und zeige dir, wie du sie vermeidest, um langfristig erfolgreich zu sein.
1. Kein konkretes Ziel haben – ohne Ziel keine Richtung!
Warum das ein Problem ist:
Wer ohne klare Ziele spart, verliert leicht die Motivation oder setzt sein Geld nicht strategisch ein. Ein diffuses „Ich möchte mehr Geld haben!“ oder „Ich will eine gute Altersversorgung!“ ist nicht zielführend.
Wie du es vermeidest:
- Setze dir konkrete, messbare und realistische Ziele, z. B. „Ich möchte in fünf Jahren 50.000 € für eine Immobilie angespart haben.“
- Noch besser ist es, du rechnest deinen finanziellen Lebensplan (da ist nämlich alles drin!) – aber wenn Du überhaupt mal anfängst, deine finanziellen Ziele zu definieren, ist das schon mal ein guter Schritt.
- Teile die großen Ziele dann in Etappen auf, damit sie greifbarer werden. Also: Im ersten Jahr 6.000,- €, im zweiten 8.000,- usw.
- mehr dazu -> Ein finanzielles Ziel ist eine Zahl
2. Zu spät mit dem Investieren anfangen – Vermögen = Zeit x Geld x Ertrag
Warum das ein Problem ist:
Zeit ist beim Investieren einer deiner größten Verbündeten (und Dein größter Feind, wenn Du zu wenig davon hast). Dank des Zinseszinses wächst dein Vermögen exponentiell – je früher du anfängst, desto größer der Effekt.
Wie du es vermeidest:
- Starte so früh wie möglich, selbst wenn du nur kleine Beträge investieren kannst.
- Eröffne ein Depot und investiere strategisch in breit gestreute ETFs oder Fonds, um von langfristigen Marktentwicklungen zu profitieren.
- Denk daran: „Perfekt“ ist der Feind von „gut“. Du musst kein Finanzfuchs sein, um mit Geld Geld zu verdienen, ein solides Basiswissen (siehe Punkt 10) genügt – du lernst mit der Zeit.
- mehr dazu → Die ultimative Vermögensformel
3. Keine Rücklagen haben
Warum das ein Problem ist:
Ohne Notgroschen bist du in finanziellen Krisen gezwungen, deine Investments zu verkaufen – oft mit Verlusten. Dein langfristiger Plan wird dadurch unterbrochen.
Wie du es vermeidest:
- Baue dir ein finanzielles Polster auf, das 2 – 4 Monatsausgaben deckt.
- Lege diesen Betrag auf ein Tagesgeldkonto, damit er jederzeit verfügbar ist.
- Du musst nicht mit dem Investieren warten, bis der Notgroschen steht, „sowohl als auch“ ist die Devise! 2/3 deiner Sparsumme gehen anfangs in den Notgroschen, 1/3 gleich in den Vermögensaufbau.
4. Übermäßiger Fokus auf „schnelle Gewinne“
Warum das ein Problem ist:
Die Versprechungen von schnellen Renditen, etwa durch Daytrading, spekulative Anlagen oder „heiße Tipps“, enden für heißblütige Finanzlaien nur zufällig und mit viel Glück, mit Gewinn. „Gier frisst Hirn“ ist der absolute Garant dafür, dass du die falschen Finanzprodukte am falschen Zeitpunkt kaufst oder verkaufst.
Wie du es vermeidest:
- Setze auf eine langfristige Strategie und halte dich daran, auch wenn die Märkte schwanken.
- Investiere in breit diversifizierte Anlagen, die solide Renditen über Jahre hinweg liefern.
- Informiere dich gründlich, siehe Punkt 10.
5. Zu hohe Ausgaben und Lifestyle-Inflation
Warum das ein Problem ist:
Wer mehr verdient, will sich auch mehr leisten – das ist völlig normal und gesund. Wenn aber das steigende Einkommen dazu führt, den Lebensstandard überproportional zur Sparrate zu steigern, bleibt am Ende zu wenig Vermögen für den gestiegenen Lebensstandard auch im Rentenalter übrig. Ein bisserl Lifestyle-Inflation ist völlig in Ordnung, aber wenn du Federn in die Luft bläst, wirst du es später bedauern.
Wie du es vermeidest:
- Überprüfe regelmäßig deine Ausgaben und stelle sicher, dass sie im Verhältnis zu deinen finanziellen Zielen stehen.
- Lege einen festen Prozentsatz deines Einkommens (z. B. 20 – 30%) für Sparen und Investieren fest. Dabei hilft – wen wundert’s? – ein sauber ausgerechneter finanzieller Lebensplan.
- Belohne dich, aber behalte dabei deine langfristigen Ziele im Blick.
6. Emotionale Entscheidungen treffen
Warum das ein Problem ist:
Emotionen wie Angst oder Gier führen dazu, dass Anleger in Krisenzeiten panisch verkaufen oder in Hype-Phasen blind investieren.
Wie du es vermeidest:
- Halte dich an deine Strategie, unabhängig von kurzfristigen Marktschwankungen.
- Informiere dich über die Grundlagen von Börsenzyklen, um Panik zu vermeiden.
- Automatisiere dein Investieren (z. B. über einen Sparplan), um emotionale Entscheidungen auszuschalten.
- mehr dazu → Strategie ist nicht Struktur
7. Zu wenig Diversifikation
Warum das ein Problem ist:
Wenn du dein Geld nur in eine Aktie, ein Projekt oder eine Branche investierst, bist du extrem abhängig von deren Erfolg. Ein Verlust kann dein gesamtes Vermögen gefährden.
Wie du es vermeidest:
- Streue dein Geld über verschiedene Anlageklassen, Branchen und Regionen.
- Nutze ETFs oder Fonds, um mit wenig Aufwand eine breite Diversifikation zu erreichen.
- Denke auch an andere Vermögenswerte wie Immobilien oder Anleihen, falls sie zu deiner Strategie passen.
8. Steuerliche Aspekte ignorieren
Warum das ein Problem ist:
Steuern können einen erheblichen Teil deiner Rendite auffressen, wenn du sie nicht berücksichtigst. ABER: Steuervermeidung ist ein sehr schlechter Anlageberater! Gib dem Kaiser, was des Kaisers ist und entscheide dich nie „wegen der Steuer“ für eine Geldanlage.
Wie du es vermeidest:
- Nutze steuerfreie Anlageoptionen wie den Sparer-Pauschbetrag in Deutschland (1000 € pro Jahr für Singles, 2000 € für Paare).
- Informiere dich über Steuerstrategien, z. B. die Optimierung von Verlusten oder das Halten von Anlagen über längere Zeiträume.
- Ziehe im Zweifelsfall einen Steuerberater hinzu.
- mehr dazu → Steuern sind kein Kriterium
9. Zu ungeduldig sein
Warum das ein Problem ist:
Vermögensaufbau braucht Zeit. Viele geben auf, weil sie nicht sofort Erfolge sehen oder sich von kurzfristigen Rückschlägen entmutigen lassen.
Wie du es vermeidest:
- Akzeptiere, dass Vermögensaufbau ein Marathon und kein Sprint ist.
- Überprüfe deinen Fortschritt jährlich, statt täglich.
- Feiere auch die kleinen Erfolge, die dich deinem Ziel näherbringen.
- mehr dazu → Zeit + Wissen, ein unschlagbares Team
10. Finanzbildung vernachlässigen
Warum das ein Problem ist:
Ohne eine solide Wissensbasis kannst Du keine selbst-reflektierte finanzielle Persönlichkeit sein. Unwissenheit führt dazu, dass Menschen keine guten Finanzentscheidungen treffen: sie wählen schlechte Produkte, gehen zu viel (oder zu wenig) Risiko ein, lassen sich falsch beraten oder sind angesichts der (vermeintlichen!) Unübersichtlichkeit des Finanzdschungels resigniert.
Wie du es vermeidest:
- Investiere in deine Finanzbildung durch Bücher, Blogs (wie diesen hier 😉), Podcasts oder Kurse.
- Lerne die Grundlagen von Sparen, Investieren und Risiko-Management.
- Vertraue nicht blind auf Berater – stelle sicher, dass du selbst verstehst, worum es geht.
- mehr dazu → lies „Rente ohne Roulette“ und schau dich auf der www.finanzbildung-online.de um. Außerdem: Mach einen Orientierungstermin mit mir aus, ich sage Dir, wo und wie du am besten lernen kannst – auch außerhalb meines eigenen Produktuniversums.
- Wie das abläuft, wenn Du mit mir lernen willst → https://www.finanzbildung.jetzt/professionelle-finanzbildung-so-kannst-du-mit-mir-arbeiten/
- und → Wie Du anfängst, wenn Du anfangen willst
Fazit: Fehler sind Chancen
Fehler beim Vermögensaufbau sind normal – das Wichtigste ist, daraus zu lernen und sie zu vermeiden. Mit einer klaren Strategie, Geduld und einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit deinen Finanzen legst du den Grundstein für deinen langfristigen Erfolg.
Welcher dieser Fehler hat dich bisher am meisten aufgehalten? Oder hast du andere Erfahrungen gemacht? Teile sie gerne in den Kommentaren! 😊
Hallo,
aufgrund meiner eigenen Lebensgeschichte empfehle ich jeder Ehe-Frau spätestens ab dem Zeitpunkt der Geburt der Kinder mit einer EIGENEN Finanzbildung anzufangen.
Ab da fängt die Teilzeitarbeit der Frau an. Gleichberechtigung hin oder her…
Teilzeitarbeit ist Teilzeitvermögen und Teilzeitrente…liebe Anette verzeih mir diese Vereinfachung dieses komplexen Themas.
Liebe Anja,
es ist keine Vereinfachung, es ist die Wahrheit, klar und knapp ausgedrückt.
Vielen Dank dafür! 🙂