Die Frage „Wie werde ich vermögend?“ treibt die meisten derjenigen um, die über den Existenz-Punkt hinaus gewachsen sind. Damit meine ich diejenigen, die sich keine Sorgen mehr um ihr tägliches Auskommen machen müssen: Sie sind jetzt so weit, sich ein grundsätzliches Maß an finanzieller Sicherheit aufzubauen mit dem Ziel, irgendwann so gut situiert zu sein, dass ihnen „nichts mehr passieren kann“ (von Katastrophen mal abgesehen, aber die sind ja sowieso nicht beeinflussbar).
Es gibt nur einen Weg, das zu erreichen – und der führt über eine sehr einfache mathematische Gleichung:

Vermögen = Geld x Ertrag x Zeit

Liest sich wie eine Milchmädchenrechnung, nicht wahr? Und doch steckt so viel Weisheit in dieser Formel, dass es schlau ist, sich mal ein paar Gedanken dazu zu machen.

Was ist eigentlich ein Vermögen?

Während für die einen ein Vermögen schon bei 50.000,- Euro Tagesgeld und einer Eigentumswohnung losgeht, fühlen sich andere erst ab einem Depotstand > 500.000,- plus zwei vermieteten Mehrfamilienhäusern vermögend. Auch die Definition der vielbeschworenen finanzielle Freiheit gibt nur eine grobe Orientierungshilfe, denn sie bezeichnet “den Zustand, in dem eine Person genügend finanzielle Ressourcen hat, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, ohne auf regelmäßige Arbeitseinkünfte angewiesen zu sein“.
Hört sich nach Rente an? Ja, richtig! Denn finanzielle Freiheit ist nichts anderes als ein ausreichend großes Vermögen, von dem wir zehren können, wenn wir nicht mehr arbeiten können oder wollen:

Das gleiche wie Altersvorsorge, nur im sexy Cocktailkleid

Vermögen, Reichtum, finanzielle Freiheit sind also lauter schwammige Begriffe.
Wer planen und streben will, kann damit wenig anfangen. Wir brauchen Zahlen. Und damit hat jeder von uns keine andere Wahl, als sich seine eigene Version von Vermögen – idealerweise faktenbasiert und sauber berechnet – selbst zu definieren.

Für den Moment und aus Anschauungsgründen definiere ich ein Vermögen jetzt mal auf 1 Million (das dürfte für die meisten als Vermögen durchgehen).

Also, wie kommen wir denn jetzt zur Million?

Wir haben die Wahl: Entweder haben wir ein stolzes Startkapital (geerbt, im Lotto gewonnen, Erfindung verkauft, Bank überfallen) – oder wir verdienen genug, um monatlich eine satte Summe zu investieren. Einleuchtend: Je mehr Geld wir zur Verfügung haben, um es in irgendeiner Form einzusetzen, umso leichter wird es sein, unser Vermögen daraus zu generieren.

Engpass Geld

Fangen wir bereits mit 300.000,- Euro an, so können wir es mit 4 % Ertrag in knapp 21 Jahren schaffen, die Million zu knacken.

Da aber die wenigsten so üppig starten dürfen, schauen wir mal, wie viel wir monatlich anlegen müssten, um in der gleichen Zeit mit ebenfalls 4 % zum Ziel zu gelangen?
Nun, bei der Rechnung kommen knappe 2.600,- € heraus.
Hand aufs Herz, wer von Euch könnte oder wollte jeden Monat so viel zur Seite legen?

Engpass Rendite

Aber wir haben ja noch die anderen Faktoren. Gerade der Ertrag – ich habe jetzt hier mit 4 % gerechnet.
Da jede Form der Rendite eine Risikoprämie ist, ist auch der Ertrag individuell abhängig davon, welches Risiko wir mit unserem Geld einzugehen bereit sind.
Während hier die einen sagen: “4 %? – dafür stehe ich nicht mal auf!”, steckt den anderen noch die just vergangene Niedrigzins-Periode in den Knochen, weil sie nur gut schlafen können, wenn ihr Geld auf einer Bank liegt.

Diese Risikotragfähigkeit ist nämlich vor allem ein Gefühl, und damit ebenfalls schwammig – zumindest bis wir wissensbasiert selbst definieren können, welche Rendite wir unter Berücksichtigung unserer individuellen Möglichkeiten und Einschränkungen einkalkulieren dürfen:
3 – 9 % p.a. sind seriös mit simplen Geldanlagen zu erreichen, zwischen 10 – 20 % p.a. sind wir im unternehmerischen und spekulativen Bereich unterwegs und alles darüber hinaus ist Wunschdenken oder kriminell.

Engpass Zeit

Aber der wichtigste – und am wenigsten schwammige – Faktor ist die Zeit.
Sie ist das, was uns am meisten begrenzt und was wir kaum beeinflussen können.
Denn abhängig davon, wie alt wir sind, wird es mehr oder weniger herausfordernd, unser Vermögen zu erreichen – denn was nutzt uns die Million, wenn wir 80 sind?
Wir brauchen das Geld früher, idealerweise dann, wenn wir in Rente gehen wollen (oder müssen).

Öl im Feuer: 1 Million ist kein Vermögen

Wir haben nämlich die ganze Rechnung ohne die Inflation gemacht. Denn was heute 1 Million an Kaufkraft ist, wird es in 10, 20 oder 30 Jahren nicht mehr sein. 1 Million genügt in 15 Jahren gerade mal für eine kaufkraftbereinigte Nettorente von 1.900,- über 25 Jahre.
Das ist nicht das, was die meisten von uns sich unter einer „auskömmlichen Rente“ vorstellen dürften …

Daher fängst Du am besten heute an, Dir Klarheit über Deine Ziele und Deine Zahlen zu verschaffen – dann klappt das auch mit Deinem Vermögen.

P.S.: Wer wissen will, wie die obigen Zahlen zustande kommen, kann mir sehr gerne eine Mail schreiben: info@geldwert-finanz.de