Es vergeht kein Tag, in dem in einer der Facebookgruppen für Mompreneurs, Fempreneurs, Frau im Business oder Unternehmerinnen von heute nicht das Thema „Versicherungen“ aufkommt: Wie krankenversichern – und was ist mit den Kindern? Welche Versicherungsprodukte müssen sein, was ist Geschäftemacherei? Und was ist mit den „alten“ Produkten – laufenlassen oder kündigen? Und: Mit wie viel soll frau denn rechnen?
Es herrscht große Orientierungslosigkeit und Unsicherheit – und ich finde das verständlich. Es gibt keine Unternehmens- oder Gründungsberater, die sich auf das Thema spezialisiert hätten, die aufklärende Literatur dazu ist oft eher verwirrend oder zu zeitintensiv (Hallo? Ich will mich gerade selbständig machen – da habe ich doch wenig Zeit und Lust, mich zu sehr mit diesem Kram zu beschäftigen!) und was die Versicherungsverkäufer tun, ist ja auch klar:
Sie verkaufen Versicherungen – ob Du sie brauchst oder nicht. Natürlich tun das nicht alle. Aber wer hat schon das Grundwissen und die Erfahrung, die Spreu vom Weizen zu trennen?
Der Versicherungs-Leitfaden
Zuerst gibt es eine ganz wichtige Unterscheidung in zwei grundsätzliche Bereiche, die Du verstehen musst, um sicher durch diesen Versicherungsdschungel zu kommen. Es gibt
- Die Risikovorsorge
Hier geht es um Gefahren, die Dir enstehen können, aber nicht müssen. Typischerweise bezahlst Du für Versicherungsprodukte dieser Sparte einen Beitrag und erhälst am Ende der Laufzeit …nichts zurück. Diese Produkte leisten nur dann, wenn Dir etwas Schlimmes geschieht (Krankheit, Tod, Unfall, Missgeschick, Diebstahl undundund) und sind nur dazu da, Dich vor den finanziellen Folgen dieser hoffentlich nie eintretenden Ereignisse zu schützen. - Die Altersvorsorge
Hier geht nur um die finanzielle Gefahr, die Dir dadurch entsteht, dass Du entweder nicht alt genug wirst (Lebensversicherung) oder im Gegenteil, sehr alt wirst (Rentenversicherung). Eine kapitalbildende Lebensversicherung zählt nur deshalb zu dieser Kategorie, weil sie auch als monatliche Rente ausgezahlt werden kann.
Diese beiden Sparten der Vorsorge sollten nicht in einem Produkt (den sogenannten Kombiprodukten) miteinander vermengt werden, denn sie verfolgen verschiedene Absichten und machen Dir dadurch nicht nur den Überblick und das Nachrechnen schwer, sondern engen Deinen Handlungspielraum ein: Die meisten Kombiprodukte lassen sich nicht nur zum Teil stilllegen oder verändern.
In und für die Selbständigkeit ist der Versicherungsbedarf getrennt für diese beiden Aspekte auf Sinnhaftigkeit und eigenes Risikoempfinden hin abzuklopfen.
Zuerst das Risiko:
Was kann mir – und meinem Unternehmen – Schlimmes passieren?
Wie wahrscheinlich ist es, dass es mir passiert?
Und: Was davon kann ich (finanziell) ertragen – und was davon bricht mir das Genick oder macht mir unerträgliche Angst?
[bctt tweet=“Eines ist klar: Gegen alles versichern kann sich kein Mensch.“]
Das ist einfach nicht bezahlbar. Es gilt also, Pest gegen Cholera abzuwägen und die Lücken in Kauf zu nehmen, zu denen man gerade noch zu stehen den Mut hat.
Diese Lücken sind höchst individuell: Was für die eine noch absolut erträglich ist – zum Beispiel der Verlust des Eigenheims – ist für die andere vielleicht eine absolute Katastrophe – weil dieses Haus neben den Kindern ihr Lebensglück ist.
Ein paar Risiko-Grundsätzlichkeiten sind allerdings nicht verhandelbar, im besonderen hier die Haftpflichtrisiken:
- Neben der pivaten Haftpflichtversicherung muss unbedingt (vorher) geklärt werden, ob für die (geplante) Selbständigkeit besondere Gewerbe-Risiken abgesichert werden müssen, z. B. eine Betriebshaftpflicht. Die Betriebs-Haftpflichtversicherung schützt bei Schadenersatzansprüchen Dritter, z.B. von Kunden, Lieferanten, Besuchern und Mitarbeitern. Ebenfalls wichtig für Dienstleisterinnen und Freiberuflerinnen ist eine Berufshaftpflichtversicherung, die vor den finanziellen Folgen eines Berufsversehens, wie bspw. falsche Beratung, Begutachtung schützt, hierunter fällt z. Bsp. bei Finanzlern auch die Vermögensschadenhaftpflicht.
Verhandelbar („Mut zur Lücke“) dagegen sind die meisten der schier unzähligen weiteren Gewerbeversicherungen – natürlich immer in Abhängigkeit Eures speziellen Unternehmens – wie die Betriebs-Unterbrechungsversicherung, die Elektronikversicherung oder die Umwelthaftpflichtversicherung. Und wer gar eine Vertrauensschadenversicherung (die ist für Kosten, die durch Unterschlagung, Veruntreuung, Fälschung und Betrug entstehen) braucht, solle meines Erachtens sein Geschäftsmodell überdenken…
Grosse Frage mit immer teurer Antwort: Die Krankenversicherung
Nicht verhandelbar ist dagegen natürlich der Krankenversicherungsschutz.
Dafür stellt sich hier eine der größten Fragen überhaupt: Privat oder freiwillig gesetzlich?
Oft stellt sich im einfachen Vergleich heraus, dass der Wechsel in die private Krankenversicherung momentan betrachtet starke Kostenvorteile bringt, sprich billiger ist.
Auch wird gerade diese Versicherungsart liebend gerne verkauft: hier lacht das Maklerherz, denn das ist richtig fettes Provisionsgeschäft.
Bevor frau sich aber auf diesen Wechsel einlässt, sollte zwingend und abschließend geklärt sein, wo und wie die Kinder mitversichert werden können/sollen.
Außerdem müsst Ihr Euch bei aller Vorteilhaftigkeit, die der private Schutz haben kann, über folgende Haken im Klaren sein:
- Je nach (späterer) Familiensituation und Ertragslage müssen die Kinder selbst privatversichert werden.
- Könnt Ihr nicht arbeiten, weil ein Kind erkrankt ist, so greift die Private nicht: Ein Anspruch Kinderkrankengeld besteht nur, wenn frau freiwillig gesetzlich mit Zusatz-Krankengeld-Tarif und das Kind bei ihr mitversichert ist.
- Für Privatversicherte gibt es kein günstiges einschliessbares gesetzliches Kranken(tage)geld,
- Es gibt kein Mutterschaftsgeld bei einer weiteren Schwangerschaft.
- Es kann zu Liquiditätsengpässe bei Vorlage der Arztrechnungen kommen
- Bei der PKV haben wir unkalkulierbare Preissteigerungsraten – und es gibt evtl. keine Rückkehrmöglichkeit zur Gesetzlichen. Im Klartext heißt dass: Es kann sein, dass Du im Alter ein echtes Problem damit bekommst, Deine Krankenversicherung zu bezahlen.
Worüber frau sich noch Gedanken machen sollte
Wenn nicht bereits eine ausreichend dimensionierte private Unfallversicherung (oder Invalidität/Berufs- oder Erwerbslosenversicherung) besteht und diese weiterhin bezahlt werden kann/soll, so kann als Mindestschutz die freiwillige gesetzliche Unfallversicherung sehr sinnvoll sein.
Ebenfalls den Geldbeutel und das Gemüt beruhigend kann gerade beim Start in die Selbständigkeit die freiwillige Arbeitslosenversicherung (das sogenannte „Versicherungspflichtverhältnis auf Antrag“) sein.
Hier hört das Risiko dann schon fast auf.
Fast.
Eine Versicherung, die eindeutig zum Risiko zuzuordnen, aber in meinen Augen bei beginnender Selbständigkeit nicht zwingend abzuschließen ist, ist die Berufsunfähigkeitsversicherung.
Eine BU (alternativ dazu eine Erwerbslosen- oder Invaliditätsversicherung) gehört ohne Zweifel zu den wichtigsten Versicherungen überhaupt, denn sie sichert Dich für den Fall ab, dass Du Deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst.
Knackpunkt ist: Du stehst erst am Anfang Deines neuen Berufes. Du weißt garnicht, ob Deine Selbständigkeit erfolgreich sein wird – und schon gar nicht, wie sich das in Zahlen berechnen lassen soll.
Die BU ist eine teure Versicherung wenn sie denn so dimensioniert ist, wie sie es sein sollte: Unter 1000 – 1500 Euro Berufsunfähigkeitsrente brauchst Du garnicht anfangen zu rechnen. Eine Rentenleistung von 300 oder 500 Euro wird Dich nicht retten, wenn Du tatsächlich nicht mehr arbeiten kannst – denn Du wirst trotzdem noch auf finanzielle Hilfe von außen angewiesen sein.
Hier ist ausnahmsweise mal Unsinn, klein anzufangen – und groß anfangen ist oft zu teuer.
An dieser Stelle ist wirkliches Abwägen und in sich gehen angesagt:
Zuerst das Unternehmen aufbauen, um dann genug Geld zu verdienen, damit frau sich ordnungsgemäß BU-versichern kann? In der Zwischenzeit älter werden – und damit automatisch teurer im Beitrag werden? Oder doch lieber Vermögen aufbauen, dass im BU-Fall aufgebraucht werden muss?
Hier setzt dann auch die Überlegung an, vielleicht doch (weiterhin) freiwillig gesetzlich pflichtrentenversichert zu bleiben. Denn die gRV bietet ja für Selbständige im „Pflichtversicherungsverhältnis auf Antrag“ zusätzlich zur grundsätzlichen Rentenversorgung eine (wenn auch sehr kleine) Erwerbsminderungsrente und durchaus ansehnliche Reha- und Wiedereingliederungsmaßnahmen – diese Leistungen kosten, wenn Du sie Dir über einen privaten Schutz am freien Markt einkaufen wolltest, eine ganze Menge an Risikobeitrag.
Wenn Du freier und flexibler als in der gesetzlichen Pflichtversicherung agieren möchtest, kannst Du Deine Beiträge auch selbst bestimmen. So verlierst Du zwar mit der Zeit die Erwerbsminderungsrente, baust Dir aber die Altersrente und den Hinterbliebenenschutz weiter auf (evtl. sinnvoll bei noch kleinen Kindern).
Somit vermengt die gesetzliche Rentenversicherung als einzige die beiden Aspekte der Risiko- und Altersvorsorge auf zulässige Art und Weise.
Die Altersvorsorge – das gebrannte Kind
Meiner Erfahrung nach machen sich Mütter zu Anfang ihrer geplanten Selbständigkeit kaum ernsthafte Gedanken um den zukünftigen Versorgungsbedarf: Das Unternehmen muss ja erstmal auf die Füße kommen!
Die Folge dieser Fokussierung auf das Jetzt! ist, dass die eigene Preiskalkulation falsch konzipiert wird: Vorsorge und Versicherung wird meist nicht eingepreist. Ein späteres Anheben der Preise fällt vielen Mompreneurs schwer – und so arbeiten sie von Anfang an mit einer saftigen Unterdeckung.
Wenn dann noch der Mutterinstinstinkt zuschlägt, ist die spätere Altersarmut fast vorprogrammiert:
Denn viele Mütter stellen auch beim Finanziellen das Wohl des Kindes über das eigene. Im Falle der Selbständigkeit kann das durchaus dazu führen, dass die Ausbildungsversicherung/Bausparvertrag für das Kind auch unter größten Schwierigkeiten fortgeführt wird – aber die eigene Altersvorsorge wird vernachlässigt oder sogar die Risikoabsicherung weggelassen.
Das ist falsch verstandene Mutterliebe und Ihr tut weder Euch, noch Euren Kindern damit einen Gefallen.
Deshalb gilt es, bezüglich der Altersvorsorge zu prüfen, ob Ihr vielleicht die Riesterförderfähigkeit behalten könnt: Besteht bereits ein Riestervertrag, kann er vielleicht mittels Huckepackverfahren weitergeführt werden?
Abgesehen davon, dass der berufliche Neustart eine gute Gelegenheit ist, die bestehenden Versicherungen insgesamt auf den Prüfstand zu stellen, ist bei bestehenden privaten Rentenversicherungen zu überlegen: Können sie (vielleicht mit einem verminderten Beitrag) fortgeführt werden?
Bezüglich der Altersversorgung ist für Euch als (zukünftige) Unternehmerin jetzt Umdenken angesagt: Es sollte nicht mehr nur Ziel sein, im Alter irgendwie ohne staatliche Hilfe existieren zu können. „Unternehmerin sein“ beinhaltet das Fernziel, sich mit den Einnahmen aus der eigenen Unternehmung ein genügend großes privates Vermögen aufzubauen, damit ihr im Alter davon gut leben könnt.
Im Hinblick darauf ist eine ganz wichtige Unterscheidung zu verstehen:
Versicherungen sind keine Geldanlage
Sie sind dazu da, Euch im Alter vor dem Verhungern und der Obdachlosigkeit zu bewahren, wenn ihr Euch kein sonstiges Vermögen aufgebaut habt. Sie retten Euch davor, länger zu leben, als ihr Geld angespart habt. Und sie schützen Euch vor dem Gang zum Amt. Sie bieten also kein gutes Leben, aber eine grundsätzliche Sicherheit. Nicht mehr – aber auch nicht weniger.
Und wen frag ich, der sich damit auskennt?
Wo es grundsätzlich hinläuft, wisst Ihr ja jetzt: ihr braucht nicht viel, aber das, was Ihr bereits habt, sollte überprüft und das was Ihr neu braucht, sollte sinnvoll neu abgeschlossen werden.
Online- und Vergleichsportale sind eine gute Vorab-Informationsquelle, um herauszufinden, in welcher Höhe in etwa die Beiträge für eure neue Berufshaftpflichtversicherung sein werden – vor dem schnellen und einfachen Abschluss ohne vorherige Beratung rate ich eindringlich ab.
Wenn Ihr einen Versicherungsmakler habt, dem Ihr guten Gewissens Vertrauen könnt, so ist er natürlich erste Anlaufstelle – im Idealfall gibt er zu, wenn er nicht weiter weiß und vermittelt Euch den Kontakt zu einem Spezialisten.
Vorsicht ist geboten, wenn im Gespräch der große Rundumschlag aufgemacht wird und Ihr am Ende mit einem ganzen Katalog an Angeboten für eine
– Rürup-Versicherung
– Berufsunfähigkeitsversicherung – evtl. noch in Kombination mit einer privaten Rentenversicherung
– Erwerbsunfähigkeitsversicherung (-> siehe gesetzliche Rente – hängt auch von der vorherigen Finanzkraft der Mutter (ist sie alleinerziehend? Wie trägt der Vater zum Familieneinkommen bei?) ab)
– Unfallversicherung
– Dread-Disease-Versicherung
– Rechtschutzversicherung
– Betriebsinhaltsversicherung
und/oder
– Private Krankentagegeld (siehe gesetzliche Krankenversicherung)
vorliegen habt.
Diese Versicherungen sind nicht, bzw. nicht von Anfang an notwendig – werden aber unglaublich gerne verkauft.
Sinnvoll ist der Gang zu einer/m Versicherungsberater/in – diese Fachleute sind absolut unabhängig und werden nicht mittels Provisionen für Vertragsabschlüsse sondern mittels einem Honorar, dass Ihr entrichten müsst, bezahlt. Erkennen könnt Ihr diese seltenen Exemplare an Ihrer Zulassung – im Impressum der Webseite muss stehen „Zugelassen nach §34 e der GewO“, wie zum Beispiel Esther Riehl-Müller.
Eine gute Entscheidung sind auch ganzheitlich beratende unabhängige Versicherungsvermittler (erkennbar an „Zugelassen nach § 34 d GewO“) die sich auf Existenzgründer spezialisiert haben und/oder Coachingansätze verfolgen, wie zum Beispiel Kristiane Marx.
Vorsicht geboten ist auch und erstrecht bei Beratungen, die von der Hausbank, einem Strukturvertrieb (Telis, DVAG, MLP usw.) oder einem gebundenen Vermittler angeboten werden. Diese Beratungen müssen nicht zwangsläufig schlecht sein, sind aber an einen oder mehrere Versicherungsanbieter gebunden: d.h. es ist klar, dass wenn du zu einer Volksbank gehst, Du mit einer R+V Versicherung herauskommen wirst- egal, ob es für Dich jetzt das tatsächlich sinnvollste Produkt ist, oder nicht.
Sie können nicht anders.
Die allgemeine Spreu lässt sich von Deinem Weizen – egal welche Zulassung oder welches Bezahlverhältnis Du wählst – nur trennen, indem Du die richtige Vorgehensweise bei der Suche nach Deiner/m zukünftigen Berater/in wählst: Ob Maßanzug oder Konfektion, kannst Du anhand der Antworten auf diese Fragen entscheiden.
Und mit wie viel muss ich insgesamt rechnen?
In Summen ist das schwierig zu sagen, denn es kommt ja auch auf die bereits erarbeiteten Rentenansprüche, Dein Alter, Deine Familiensituation (hast Du finanzielle Unterstützung durch den Partner? Ist der Finanzaufwand für die Kinder auch durch den Vater/die Familie getragen?) und Deinen individuellen Lebensstil an.
Nach meinen Erfahrungen legen Vollzeit-Unternehmerinnen (also kein Nebenher-Nagelstudio oder ein kleiner Da Wanda-Shop) durchschnittlich gut 800 – 1000 € p.m. für Altersvorsorge und Vermögensaufbau zurück.
Für den Risiko-Versicherungsschutz solltest Du mit ca. 250,- € (ohne Krankenversicherung) rechnen.
Für Deine Preiskalkulation solltest Du darauf abzielen, gut 10% Deines (zukünftigen) Einkommens für die Altersversorge incl. des Vermögensaufbaus zu verwenden und – je nach Familiensituation zwischen 2 – 5% für einen guten Versicherungsschutz.
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Weitere Artikel aus diesem Themenkreis:
–> Interview mit finanzen.de: Die eigenen Finanzen überblicken
–> Was brauchen Gründer an Versicherungen (allgemein)
–> Die richtigen Fragen an Deinen zukünftigen Finanzberater (und solche, die es werden wollen)
–> Unternehmer-PMS oder echte Krise?
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Dieser Artikel darf gerne geteilt, gelikt, ausschnittsweise kopiert (bitte mit Quellenangabe) und kommentiert werden: Dieses Wissen ist wichtig und wertvoll und soll möglichst vielen Müttern (und denen, die es noch werden wollen) beim Start und im Bestehen der Selbständigkeit helfen.
[bctt tweet=“Lesetipp für gründende/selbständige Mütter: Der unabhängige Versicherungs-Leitfaden“]
Andere packen weit weniger Wissen in ein E-Book und Du darfst es erst lesen, wenn Du Dich in den Newsletterverteiler eingetragen hast… Ich mache es umgekehrt: Haben Dir die Inhalte genützt, bist Du klarer als vorher und ein Stückchen weiter auf Deinem Weg, so freue ich mich, wenn Du Dich in meine Email-Liste einträgst oder auf „gefällt mir“ drückst:
Wer weiß, vielleicht kannst Du mich, mein Know-How und meine Finanzbildung ja nochmal brauchen?
Du hast noch Fragen?
In einem einzigen Artikel kann ich nicht alle Fragen beantworten und nicht alle Aspekte erschöpfend beleuchten. Schreibe mir doch in das Kommentarfeld, über was Du in einem nächsten Blogartikel gerne mehr erfahren möchtest!
Liebe Anette,
eine sehr nützliche Darstellung des Themas Versichern. Den Artikel werde ich gern weiterempfehlen.
Herzliche Grüße
Lothar
Dankeschön, lieber Lothar!
Hallöchen und danke für den guten Artikel.
ich fand den Aufbau sehr schlüssig, erst die Details und am Ende noch den Denkabkürzer a la 10% Vermögensaufbau, plus 2-5% Absicherung.
Beides hilft mir sehr viel weiter.
Viele Grüße,
David
Vielen Dank, David, das freut mich – so soll es sein! 🙂
LG
Anette
Liebe Annette,
ich habe gerade mit Interesse deinen Artikel gelesen und möchte mir ein paar Anmerkungen dazu erlauben.
Auch Versicherungsmaklerinnen können Beratung gegen Honorar anbieten und viele tun das auch bereits. Deine Aussage “ hier lacht das Maklerherz, „…denn das ist richtig fettes Provisionsgeschäft.“ kann ich nicht ganz nachvollziehen. Jede „fette Provision“ unterliegt auch der „fetten“ Stornohaftung, d.h. sie muss im Fall einer Vertragskündigung zurück gezahlt werden und die Stornohaftungsfristen wurden vom Gesetzgeber in den letzten Jahren immer weiter ausgedehnt. Wozu sollte eine Maklerin selbst ein solches Risiko eingehen, wenn die Selbstständigkeit doch gerade in den ersten Jahren auf risikoreichen Füßen steht? Einer nachhaltigen Kundinnenbeziehung wäre das sicherlich nicht sehr dienlich.
Bezüglich deiner Aussage zur Altersvorsorge habe ich als Vorsorge- und Finanzplanerin offen gestanden etwas Bauchweh. Die 10 % Rücklage für „später“ sind bei vielen Selbständigen absolut nicht ausreichend und werden sehr häufig auch über viele Jahre hinweg nicht angepasst. Ich halte es für absolut notwendig, sich von Beginn an mit den konkreten Bedarfs-Zahlen auseinander zu setzten. Für eine Rente von 1.000 € wird zum Rentenbeginn ein Kapital von ca. 200.000 € ( o h n e Berücksichtigung der Inflation) benötigt. Dabei muss natürlich berücksichtigt werden, dass die Rente steuerpflichtig ist und Krankenversicherungsbeiträge gezahlt werden müssen. Je nachdem wie viel Zeit noch bis zum Ruhestand bleibt, müssten dann auch in Relation zum Zeitfaktor Rücklagen getätigt werden. Wenn bereits im Vorfeld absehbar ist, dass die Selbstständigkeit solche finanziellen Spielräume nicht hergibt, sollte sie vielleicht noch einmal überdacht werden. Je nachdem welche Alternativen es gibt.
Zum Thema Rürup-Versicherung möchte ich zu bedenken geben, dass sie für eine Einzelunternehmerin oder Freiberuflerin leider die einzige Möglichkeit einer insolvenz- und harz-IV-geschützten Altersvorsorge bietet. Das haben sich Politiker/innen und deren Berater/innen ausgedacht, keine Makler/innen. Deshalb stelle ich meinen Kundinnen die Entscheidung frei, auf welche Weise sie für den Ruhestand vorsorgen wollen. Alles andere wäre aus meiner Sicht Entmündigung.
Leider musste ich in mehr als zwanzig Jahren Frauen-Finanzberatung auch immer wieder die Erfahrung machen, dass bei finanziellen Engpässen oder Sonderbedarfsfällen (z.B. das neue Dach für’s Haus oder das Auslands-Schuljahr für den Fidibus) gerne auf Muttis Altersvorsorge zurück gegriffen wird. Wäre da die „Unantastbarkeit“ ihrer Altersvorsorge nicht manchmal sinnvoller???
(Es gibt ja mittlerweile auch recht günstige Rürup-Netto-Policen bei denen in ETFs investiert werden kann.)
Sollte eine gute Beratung und Wissensvermittlung nicht gerade dazu dienen, dass wir die Frauen befähigen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen?
Herzliche Grüße
Kornelia
Liebe Kornelia,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar im geld.welt Blog, ich freue mich sehr, dass Du Dir so viel Mühe gemacht und so viel Zeit genommen hast.
Zu Deiner Aussage „Auch Versicherungsmaklerinnen können Beratung gegen Honorar anbieten und viele tun das auch bereits.“ -> ja, da hast Du recht.
Es gibt aber immer noch kein eindeutig erkennbares Zeichen für solcherart Makler, also keine ordnungsgemäße und verpflichtende gesetzliche Regelung. Solange dies nicht so ist, ist für den Kunden nicht transparent, ob der Makler auf Provisionsbasis arbeitet oder nicht, außerdem arbeiten viele Makler mit Mischmodellen. Dass es hier auch genügend schwarze Schafe gibt, regt Dich wahrscheinlich genauso auf wie mich.
Deine Aussage Zitat: “ hier lacht das Maklerherz, „…denn das ist richtig fettes Provisionsgeschäft.“ kann ich nicht ganz nachvollziehen. Jede „fette Provision“ unterliegt auch der „fetten“ Stornohaftung, d.h. sie muss im Fall einer Vertragskündigung zurück gezahlt werden und die Stornohaftungsfristen wurden vom Gesetzgeber in den letzten Jahren immer weiter ausgedehnt. Wozu sollte eine Maklerin selbst ein solches Risiko eingehen, wenn die Selbstständigkeit doch gerade in den ersten Jahren auf risikoreichen Füßen steht? Einer nachhaltigen Kundinnenbeziehung wäre das sicherlich nicht sehr dienlich. Zitat Ende
-> wohl wahr. Und doch arbeiten sehr viele noch nach sehr kurzsichtigen Gesichtspunkten (und hierzu könnte ich einen ganzen Roman schreiben.)
Deine Bedenken bzgl. Finanzplanung und Altersvorsorge sind sicherlich richtig – und m.E. gehören sie nicht in einen Grundsatzartikel dieser Art. Ich bin schon froh, wenn AV überhaupt ernsthaft in die Planung mit einbezogen wird und 10% sind auf jeden Fall schon mal ein guter Anfang. Unternehmen müssen wachsen und Unternehmerin wird man nicht mit dem Schreiben eines Businessplans – ich möchte die geneigte Leserin nicht demotivieren, indem ich ihr gleich schier unüberwindliche Hürden in den Weg lege, die sie nicht überblicken und bewerten kann. (Das gilt auch für die Rürup- Vorsorge: Meines Erachtens ist das wirklich kein Produkt, dass mit Beginn der Selbständigkeit unbedingt abgeschlossen werden muss.)
Zitat „Sollte eine gute Beratung und Wissensvermittlung nicht gerade dazu dienen, dass wir die Frauen befähigen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen?“
–> Auf jeden Fall!!!! Deshalb unterrichte ich ja Finanzwissen und verkaufe keine Produkte.
Eine Vermengung dieser beiden Aufgabenfelder führt in meinen Augen nämlich dazu, dass man sich – sei es auch unbewusst – manipuliert:
Wer nur dann Geld verdienen kann, wenn auch eine Kundenunterschrift unter einem Produkt-Vertrag erfolgt, kann niemals in ausschließlichem Kundeninteresse handeln (selbst wenn er es gerne möchte).
Eine ausführliche Fachdiskussion innerhalb der Blogkommentare ist wohl eher für die Leserin nicht hilfreich ist und in der Detailfülle eher verwirrend – ich freue mich, wenn wir uns telefonisch oder persönlich austauschen. 🙂
Für fachlichen Austausch dieserart empfehle ich Dir übrigens gerne die FinanzFachForumsgruppe auf Facebook, dort ist genau der richtige Platz, sich mit Kollegen auf Augenhöhe auszutauschen -> https://www.facebook.com/groups/finanzfachforum/
Liebe Grüße schickt
Anette