Frage:
Du redest immer von Finanzbildung. Warum soll ich mich denn mit dem komplizierten Zeug beschäftigen, es ist doch Euer Job, all das zu wissen? Dafür werdet Ihr doch schließlich bezahlt!
Meine Meinung:
Es gibt zwei Hauptgründe, warum ich Finanzbildung für so unglaublich wichtig halte:
1. Ja, es ist es der Job von Fachleuten, genau so zu beraten, zu erklären und zu verkaufen, das „das Richtige“ für den Kunden dabei rauskommt. Allerdings tun die allermeisten Berater aus vielerlei Gründen (siehe auch 2tens) diesen Job nicht. Die Falsch- und Schlechtberatungsrealität zeigen uns deutlich, dass das Vertrauen, das die Endverbraucher von der Finanzberatung einfordern, absolut unangebracht ist. Man kann sich jetzt darüber streiten, warum das so ist, wer Schuld hat und wie alldem gesetzlich ein Riegel vorzuschieben sei. Für den Einzelnen ist die Streiterei allerdings sinnlos: einzig die Wahrung der Eigenverantwortung durch das Anwenden von Finanzbildung schützt sicher davor, der Verkaufsmacht der Finanzindustrie ausgeliefert zu sein.
2. Kein Finanzprofi dieser Welt kann wissen, was in Deinem Kopf vorgeht und welche finanzielle Ansprüche Du in Deinem Leben befriedigen möchtest.
Schon das Wort „Rendite“ kann für Dich z.B. eine vollkommen andere Bedeutung als für mich haben, und ein Ziel wie „ich will mein Geld rentabel anlegen “ kann zu üblen Missverständnissen in der Beratung führen – denn was Dir vielleicht Dollarzeichen in die Auge schreibt, entlockt mir u.U. ein müdes Lächeln.
Umgekehrt bekomme ich bei einer Einschätzung, „2.000,- Euro Rente in 15 Jahren ist doch genug!“ Angstschweiß auf die Stirn, einfach weil ich weiß, dass Du nicht weißt, wie viel diese 2.000,- Euro in 15 Jahren noch wert sind.
Was wir mit der #Finanzbildung schaffen, ist eine gemeinsame, unmissverständliche Basis zwischen Finanzindustrie und Endverbraucher: sie beruht letztendlich auf Zahlen und bietet damit kaum Möglichkeit zur Fehlinterpretation.
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