Die meisten Finanzprodukte sind Entscheidungen, über die man diskutieren kann. Aber manchmal ist eine Diskussion auch …müssig.
Zum Beispiel, wenn es darum geht, ob Du als Elternteil mit 2 oder 3 kleinen Kindern und Halbtagsjob riestern solltest: Dann ist die Frage nicht mehr, ob, sondern: Wie?
Fehleinschätzung und Angst
Mir geht da wirklich „das Messer im Sack auf“!
Ich muss immer schwer an mich halten, wenn ich in Facebookdiskussionen oder auch im wahren Leben Gespräche mitbekomme, die sich damit beschäftigen, dass man doch lieber 50,- € in ein Spardepot legen sollte, anstatt sich mit Riester auseinanderzusetzen, denn:
Die böse Finanzindustrie zieht einem ja mit den Kosten die komplette Zulage aus der Tasche und überhaupt, selbst gemacht ist immer besser.
Und was da an Bedingungen und Fallstricken auf einen wartet…! Was hat man nicht alles schon gelesen, wie gescheitert Riester doch ist!
So groß mein Verständnis für die Verbraucherverwirrung am gegenüberliegenden Ende der Zeitung und des Schreibtischs auch ist:
Es ist einfach nicht schlau, sich als Wenig- oder Durchschnittsverdiener – erstrecht mit (geplanten) Kindern – aus Angst „für zu viel Aufwand zu wenig raus zu bekommen“ überhaupt nicht erst fundiert mit dem Thema Riester zu beschäftigen.
Bei allem angebrachten Misstrauen, welches man der Politik (die Riester ja schließlich initiiert hat) und der Finanzindustrie entgegen bringen kann, so bleibt doch die Tatsache, dass gerade für Mittelstandsfamilien am unteren Rand die Altersversorgungssituation einfach desaströs aussieht und Riester ein geeignetes Mittel ist, die sichere Altersarmut zu lindern.
Und im Ernst:
Da kommt auch kein ETF-Sparplan mit 50 oder 100 Euro im Monat mit – so begeistert ich auch davon bin, lieber Vermögen aufzubauen, als fürs Alter vor zu sorgen.
Also:
Ich lade Dich ein, Dich mit Riester zu beschäftigen.
Gerade wenn Du jung bist und noch nicht weißt, wohin genau Dich Dein Leben führt oder wenn Du kleine Kinder hast oder einen Job, der nicht gerade 70.000 € im Jahr bringt: Schau es Dir an.
Genau und ohne Vorbehalte.
Und wenn du Dich dann immer noch dagegen entscheidest: Wunderbar!
Eine wissend getroffene Entscheidung ist immer eine gute Entscheidung.
Ausgiebig und abschließend mit Riester beschäftigen kannst Du Dich am allerbesten mit meinem Webinar -> hier sind die weiteren Infos
Einlesen kannst Du Dich aber auch schon hier
-> https://www.finanzbildung.jetzt/riester-grundsaetzlich/
-> https://www.finanzbildung.jetzt/riester-produktarten-was-fuer-wen-und-warum/
Liebe Annette,
Riester? Ernsthaft? Ein Muss?
Laut deiner Quelle (https://www.finanzbildung.jetzt/riester-produktarten-was-fuer-wen-und-warum/) gibt es 4 Möglichkeiten:
Du schließt einen Banksparvertrag ab.
Du schließt eine Rentenversicherung ab.
Du schließt einen Fondssparpaln ab.
Die schließt einen Bausparvertrag ab.
Banksparvertrag bei realen Negativzinsen, die in absehbarer Zeit auch nicht steigen werden? Ernsthaft?
Die anderen 3 Formen haben eine hohe Komplexität und hohe Kosten.
Wenn allein die staatliche Zulage das Argument sein soll, kann ich nur sagen, dann soll man lieber direkt aus Steuermitteln die staatliche Rente bezuschussen und nicht den Umweg über die Finanzbranche nehmen. Auf diese Weise werden einfach nur Steuermittel an die Finanzbranche verteilt. Aus meiner Sicht ein Konjunkturpaket für die Finanzbranche und ein Verlustgeschäft für die Gesamtheit der Steuerzahler. Bin auf Gegenargumente an dieser Stelle gespannt.
Lieber Uwe,
was (von Gesetzgeberseite) alles könnte und sollte, kann ich nicht beeinflussen. Ich kann aber rechnen, was gerade ist.
Von dahinein brauche ich keine „Gegenargumente“, sondern Zahlen – und wenn diese Zahlen (für jeden individuell berechnet) aussagen, dass die/der Riestersparer in seiner/ihrer Rente besser da steht als ohne, so ist es mir doch herzlich egal, ob unterwegs auch noch die Finanzbranche mitverdient hat.
Nichts für ungut, aber die Argumentation „irgendwer anders verdient da mit (wahlweise auch: Der Staat sollte das ganz anders machen!), deshalb sollte man nicht riestern“ ist für diejenigen, für die die spätere Rente aus einem Riesterprodukt den Unterschied zwischen „einmal die Woche Fleisch“ und „die ganze Woche Kartoffeln und Quark“ ausmacht, ein sehr schlechter Ratschlag.
Grüße schickt Anette