Die Corona-Krise hat es uns mehr als deutlich gezeigt: Wer sein Unternehmen und seine Dienstleistung nicht flexibel umbauen konnte, kam in arge Probleme. Unzählige kleine und große Geschäfte haben einfach geschlossen, wurden gar insolvent oder laborieren noch heute mit den Folgen einer plötzlich völlig auf dem Kopf stehenden Welt herum.

„In die Stadt gehen“ macht keinen Spaß mehr

Wenn ich in den Straßen meiner Stadt herumlaufe, schaudert es mich: Überall leere Ladenfronten, Kaufhof zu, Fachgeschäfte weg und meine Lieblingsboutique kündigt ihre baldige Schließung an. Und genau so sieht es in allen anderen Städten und Dörfern unseres Landes aus: Altes und Bewährtes geht.
Es tut mir weh, wenn ich so viel Tradition, so viel Know-How und Dienstleistung verabschieden muss: Ich bin mit diesen Geschäften aufgewachsen, sie bilden einen Teil der Identität meiner Heimat.

Und nicht nur in den Fußgängerzonen spielt sich Dramatisches ab, auch in vielen anderen Branchen sieht es übel aus: Das statistische Bundesamt erfasst seit Anfang 2022 einen rasanten Anstieg an Unternehmensinsolvenzen. Die unselige Kombination aus Corona-Nachwehen, Nachfolge- und Personalnot, gestiegenen Produktions- und Dienstleistungskosten, wackelnden Lieferketten und nicht gebührend genutzten digitalen Möglichkeiten zwingt zur Veränderung – oder zum Untergang. 

Die Geister gehen nicht mehr in die Flasche zurück

Nachdem wir uns die Abschieds-Tränchen aus den Augen gewischt haben, sollten wir aber schauen, dass wir selbst nicht die nächsten sind, die verabschiedet werden müssen. Ich glaube, es wird vielen Selbstständigen und Unternehmer*innen, die vor 1990 geboren sind, nur sehr langsam klar, dass wir die letzten 5 Jahre einen unumkehrbaren Schritt in eine bis dato noch nicht gedachte Zukunft gemacht haben: Die Welt hat sich verändert und wird nie wieder so werden, wie sie einmal war.
Genauso wenig, wie wir den Klimawandel noch aufhalten können, können wir die Veränderung unserer Wirtschaftswelt aufhalten:
Der Klimawandel ist längst da und die Wirtschafts- und Geschäftswelt hat sich bereits weitergedreht. Es wird nichts mehr “besser” in dem Sinne, als dass wir zu alten Gewohnheiten und Denkmustern zurückkehren könnten.

Wir können nur lernen, den Wandel aktiv und positiv selbst zu gestalten.

Und doch wohnt allem Ende auch der Zauber des Neuanfangs inne

Ob Deine Denke auf diese neue Welt bereits eingerichtet ist, kannst Du gut daran feststellen, wie Du auf die veränderten Arbeitsplatzanforderungen der Generation Z reagierst:
Von guten Arbeitsbedingungen, einer guten betrieblichen Altersvorsorge und flexiblen Home-Office-Regelungen ganz abgesehen, will ein Großteil dieser Generation nämlich zum Beispiel von Anfang an nur eine 80 %-Stelle ausfüllen. 🤨

Nun ja, als wir sie großgezogen haben, haben wir ihnen zwar erklärt, dass eine Work-Life-Balance wichtig ist – aber dass sie das tatsächlich so ernst nehmen würden, dass sie selbst als Berufsanfänger nicht bereit sind, ihr Privatleben ihrem Beruf unterzuordnen – damit haben wir nicht gerechnet!
Wir haben die Wahl:
Fühlen wir uns im Recht und warten, bis sich dann doch jemand findet, der sich zähneknirschend und demotiviert unseren althergebrachten Anforderungen anpasst? 

Oder nehmen wir die Herausforderung an, unsere Arbeitsplätze und unsere Betriebsabläufe so zu gestalten, dass sie genau für diese Arbeitnehmer attraktiv sind?
Und wenn wir das tun:
Tun wir das mit Bitterkeit und Notgedrungen (glaubt mir, sie werden es merken!), oder lassen wir uns in positiver Stimmung auf dieses Abenteuer ein?


Ich bin mir sicher:
Nur wenn wir es schaffen, uns von unseren alten Denkmustern zu verabschieden, können wir nicht nur zukunftsfähig bleiben, sondern vielleicht sogar wachsen.
Wie siehst Du das? Schreibe mir Deine Sicht der neuen (Arbeits-)Welt doch gerne in den Kommentaren.

Lesetipp:
Das Magazin “Neue Narrative” beschäftigt sich mit dem Update unserer Arbeitswelt, passend zu diesem Blogartikel empfehle ich das Heft “Leistung”.