Die weißen Schafe der Finanzbranche sind unglücklich. Es ist heutzutage keine Ehre mehr, die eigene Berufsbezeichnung zu nennen. Es ist mühsam, gegen das Misstrauen der einzelnen Kunden zu arbeiten. Und es ist wirklich hart, mit ehrlicher Beratung sein Geld zu erwirtschaften und gleichzeitig zuzuschauen, wie die schwarzen Schafe unglaubliche Provisionen erschwindeln. Den dunklen Fellnasen sind ihre immer nachwachsenden Kunden („Jeden Morgen steht schließlich ein Dummer auf!“) ja schließlich wurscht, ihr Gewissen wurde Ihnen ja schon vor Jahren in Vertriebsschulungen, durch Verkaufsdruck und mit hohen Provisionszahlungen ausgetrieben…
Hey, Finanzdienstleister (ja, ich weiß, dass Ihr mich lest!;-) ): tun, nicht jammern!
Engagiert Euch doch! Tut aktiv etwas dafür, dass in der Gesellschaft das Wissen darum wächst, dass es Euch weißen Schafe gibt. Lebt Verbraucherschutz nicht nur in Euren Beratungen, sondern geht damit auf die Straße, in Vereine, in die Volkshochschule. Oder geht zu den Geldlehrern. Hier habe ich Leute zu schätzen gelernt, die ich normalerweise nicht mal mit der Kneifzange anfassen würde. AWD, Telis-Finanz, Allianz und Co. – alles Vertriebsstrukturen, die mich als Honorarberater übelst auf die Palme bringen.
Bei den Geldlehrern ist es aber egal, woher Du kommst und was Du verkaufst – denn hier geht es um die Sache. Wer freiwillig 2.900,- € in die Hand nimmt, um sich fortzubilden, damit er ehrenamtlich Jugendlichen finanzielles Wissen vermitteln darf, kann kein schlechter FinanzMensch sein! (Das gilt natürlich nur für die echten weißen Schafe, nicht für die überfärbten – denn die merken recht flott, dass dieses Ehrenamt nicht geeignet ist, um von hinten durch die Brust ins Auge doch noch irgendwelche Geschäfte zu machen…)
Und was, lieber zukünftiger Geldlehrer, bringt Dir das?
Ich kann nur berichten, was es mir bringt:
– es macht mir unglaubliche Freude!
– es bringt mich fachlich weiter (man sollte nämlich auf jede Frage eine Antwort haben, so als Lehrer…;-) )
– es bringt mich beratungstechnisch weiter (erklären, nicht belehren, heisst die Devise!)
– es tut mir gut, dabei zu helfen, diese Gib!Nimm!Gier!-Gesellschaft zu verändern, und
– es bringt mir unglaubliche Genugtuung, zu wissen, dass kein schwarzes Schaf jemals die Chance haben wird, mit meinen Kids auch nur einen müden Heller zu verdienen!