Frage:
Was tun, wenn einem in der Geschäftsgründungsphase die Luft auszugehen droht?
Meine Meinung:
Der (hoffentlich geschriebene) Buinessplan trifft auf die harte Realität:
die eigene Geschäftsidee – obwohl offensichtlich genial! – wird nicht wie geplant angenommen, die Kosten sind viel höher als kalkuliert und noch dazu kosten Fehler (gehört dazu!), richtig viel unnötiges Geld. Angeblich dauert die Existenzgründungsphase 3 Jahre, solltest Du nicht zu den glücklichen Überfliegern gehören, die sofort durchstarten können, sagt meine Erfahrung, dass man eher 5 Jahre braucht.
Kommt der Punkt, an dem es richtig eng wird, sind zuerst zwei grundsätzliche Fragen zu klären:
1. Bist Du nach wie vor davon überzeugt, auf dem richtigen Dampfer zu fahren und bist Du bereit, auch Deine restliche Kraft und Deine allerletzen finanziellen Mittel in diese Selbständigkeit zu investieren?
2. Sieht das ein unabhängiger, professioneller Dritter alles genauso wie Du? Das Geld für eine professionelle Zweitmeinung musst Du Dir aus den Rippen schneiden, da geht kein Weg daran vorbei – der kaufmännische, unternehmensberatende Blick von außen hilft Dir bei der Entscheidung, ob ein Ende mit Schrecken einem Schrecken ohne Ende vorzuziehen ist. Auch wenn Du selber Kaufmann sein solltest, egal, Du bist betriebsblind.
(Das größere Problem hierbei ist, einen wirklich objektiven, kompetenten und einfühlsamen Berater zu finden.)
Ist die Entscheidung klar, so kommt zuerst eine Bestandsaufnahme: welche Rücklagen (Versicherungen, Wertgegenstände) können aufgelöst werden? (wie gesagt, wir reden von Hopp oder Topp. Du hast Deine Entscheidung getroffen, es ist Dein Leben und Dein Risiko, jammern gilt nicht.)
Dann geht der erste (wahrscheinlich unnötige) Gang zur Bank: ist eine Ausweitung/Genehmigung eines Kredits möglich? Welche Sicherheiten kannst Du – auch privat – anbieten, wer aus Deiner Familie ist bereit, Dir Scherheiten zu stellen?
Zweitens: wer kann Dir aus der privaten Umgebung Geld leihen? Eltern, Geschwister, enge Freunde?
Drittens: suche Dir einen Geschäftspartner. Wer würde sich gerne selbständig machen und traut sich nicht/wer ist selbständig und ihm fehlt Deine Kompetenz als Ergänzung?
Viertens: Smava. Bist Du und Deine Geschäftsidee gut, so finden sich dort mit Sicherheit Investoren.
Fünftens: Du hast hochzufriedene, überzeugte Kunden (musst Du haben, sonst hättest Du vorher schon aufhören sollen). Stelle eine eigene „Unternehmensanleihe“ auf die Füsse.
Alle diese Schritte tun richtig weh. Gleichzeitig musst Du Deine Kostenstruktur überprüfen und Dein gesamtes Geschäftskonzept auch marketingtechnisch überdenken – alleine ist das sehr schwierig, weil Du neue Impulse und neue Denkrichtungen brauchst. Schaff Dir ein Netzwerk an, rede offen mit Menschen, die erfolgreich sind und die Du respektierst. Lerne von ihnen, sie geben ihr Wissen gerne weiter (sonst haben sie Deinen Respekt sowieso nicht verdient).
Glaube an Dich und Deine Leistung.
Business Angels (über IHK) oder Wirtschaftssenioren um Hilfe bitten, die beraten ehrenamtlich ohne Honorar – so ziemlich alle Kompetenzen im Netzwerk vertreten; letzter Ausweg: Runder Tisch, ebenfalls über IHK ansprechbar.
Danke für den guten Tipp!
Werden dort auch nicht-IHK Mitglieder beraten?