Es hat sich etwas in unserer Geldbörse verändert: Maestro wurde abgeschafft und irgendwie kam das auf sehr leisen Sohlen daher…
Falls Du Dich jetzt fragst, ob das Auswirkungen auf Dich hat – darum soll es hier heute gehen. Was bedeutet das für uns als Verbraucher und für die Händler?

Warum wird Maestro abgeschafft?

Der Hauptgrund für die Abschaffung von Maestro liegt in der Wirtschaftlichkeit. Maestro, ein Debitkartendienst von Mastercard, wurde in den 1990er Jahren eingeführt und hat sich rasch als globales Zahlungsmittel etabliert. Die Entscheidung zur Einstellung des Maestro-Dienstes ist Teil einer umfassenden Strategie von Mastercard, die darauf abzielt, moderne Zahlungslösungen wie kontaktloses Bezahlen und digitale Wallets zu fördern. Technologischer Fortschritt und veränderte Verbraucherpräferenzen haben dazu geführt, dass traditionelle Systeme wie Maestro hinter den Erwartungen zurückbleiben… es wird schlicht nicht mehr genug Geld damit verdient.

Was passiert mit bestehenden Maestro-Karten?

Die Abschaffung von Maestro erfolgt schrittweise, was bedeutet, dass nicht alle Kunden jetzt schon von den Änderungen betroffen sind. Bis Ende 2024 dürften allerdings alle Karten ausgetauscht sein und das Maestro-Zeichen gehört der Vergangenheit an.

VPay und seine Rolle

VPay, das Pendant von Visa zu Maestro von Mastercard, wird in einigen EU-Ländern bereits seit längerem genutzt. Aber weil VPay eine ähnliche Funktion wie Maestro hat, ist die Zukunft dieser Zahlungsform noch ungewiss: auch hier sind die Umsätze und Gewinne zurückgegangen. Ich nehme an, VPay wird noch ein paar Jahre bestehen (um die Maestro-Kunden auf- und abzufangen) und wird dann ebenfalls abgestellt….

Die neue Debitkarte von Visa

Anstelle der Girokarten mit dem Maestro-Zeichen bieten viele deutsche Banken nun Visa-Karten an.
Aber Achtung: Es handelt sich hierbei nicht um echte Kreditkarten, sondern um Debitkarten.

Was ist der Unterschied zwischen Kredit- und Debitkarten?

Kreditkarte: Die allermeisten Kreditkarten sammeln Deine Zahlungen über den Monat zinslos auf einem internen Verrechnungskonto und buchen dann alles zusammen zu einem festen Termin in einer Summe von Deinem Girokonto ab. Mit einer Kreditkarte bekommst du also einen – wenn auch sehr kurzlaufenden, aber doch – Kredit.
(Hier bitte Vorsicht: Es gibt auch Kreditkarten (z.B. die von Barclays), die Dir anbieten, immer nur einen von Dir bestimmbaren Prozentsatz Deines Monatsumsatzes vom Girokonto abzubuchen und den Rest als Schuld auf dem Kreditkartenkonto zu belassen – DAS ist dann nicht mehr zinslos!!)
Debitkarte: Bei einer Debitkarte wird das Geld direkt von deinem Konto abgebucht, sobald du eine Zahlung tätigst. Es handelt sich also um eine direkte Transaktion, technisch anders – aber für uns im Endeffekt genauso wie bei der herkömmlichen EC-Karte.

Was bedeutet das für Händler?

Für Händler scheint diese Umstellung teurer zu werden. Es zeichnet sich ab, dass die Gebühren für Zahlungen mit Visa-Debitkarten höher als die bisherigen Gebühren für Maestro-Zahlungen sind. Es ist davon auszugehen, dass einige Händler diese zusätzlichen Kosten an die Kunden weitergeben oder eben gar keine Kartenzahlungen mehr zulassen. Mir ist jedenfalls bereits aufgefallen, dass man jetzt an einigen Stellen gar nicht mehr bzw. nur noch ab einem gewissen Mindestumsatz mit der VPay-Karte zahlen kann oder dass ich wieder eine Girokarte benutzen soll, die aber mittlerweile fast überall mit einer Jahresgebühr bepreist ist.

Fazit
Die Abschaffung von Maestro markiert das Ende einer Ära, aber auch den Anfang neuer Möglichkeiten im bargeldlosen Zahlungsverkehr. Im Moment bedeutet es für uns Verbraucher eigentlich nur eine kleine Umstellung, aber ich bin mir sicher, dass da die nächsten Jahre noch einiges nachkommt…
Wichtig ist m.E. vor allem, den Unterschied zwischen Kredit- und Debitkarten zu verstehen und sich der möglichen Kosten bewusst zu sein.

Bis zum nächsten Mal und bleibt informiert!

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