Kennt Ihr diese Haushalte, die so aussehen, als wären sie gerade für eine Fotostrecke in „Schöner Wohnen“ hergerichtet?
Mir sind solche Wohnungen unheimlich. Und sie beeindrucken mich – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn davon abgesehen, dass ich mich frage, für wen diese Fassade gedacht ist, gerate ich dabei latent unter Leistungsdruck: Nie und nimmer wäre ich in der Lage, einen solchen Anblick bei uns länger als 15 Minuten aufrecht zu erhalten!
Spätestens wenn Du Haustiere hast (oder Kinder, Männer, Frauen oder Freunde) lässt sich solche Ordnung und Sauberkeit nur mit sehr viel Aufwand bewerkstelligen. Und ich für meinen Teil würde mich allein bei dem Versuch nicht nur in den Wahnsinn, sondern auch in die Scheidung treiben:
Leben ist doch das, was zwischen den herumliegenden Schuhen und der staubigen Schrankoberkante passiert!
Nicht ganz so kulant bin ich allerdings in Sachen Finanzen. Hier bestehe ich auf Einhaltung eines gewissen Mindeststandards: Versicherungskram gehört nicht zu den Kontoauszügen, die Rechnung für den Fernseher nicht zwischen die Speisekarten der liebsten Lieferdienste und die neueste Renteninfo nicht zu den Zeugnissen aus der Grundschule. Ein sauber durchdachtes Chaos ist in Ordnung, völlige Orientierungslosigkeit dagegen zieht unschöne Konsequenzen mit sich.
Im Laufe der Zeit habe ich unzählige Einblicke in Finanzhaushalte gewonnen und in Sachen „Finanzordnung“ haben sich 3 Menschentypen (natürlich auch mit allen möglichen Mischformen) herauskristallisiert. Wozu gehörst Du?
Die Buchhalter
Sie führen wöchentlich ein Haushaltsbuch. Sie überprüfen monatlich den Benzinverbrauch ihres Autos anhand der Tankrechnungen und zurückgelegten Kilometer. Ihre Kontoauszüge liegen fein säuberlich über 10 Jahre geordnet in einem extra-Fach im Schrank und sie haben jedes Stück Papier von all ihren Versicherungen vom allerersten Beratungsgespräch an höchst sorgfältig aufgehoben – was dann den Rest des Schrankes in Beschlag nimmt, weil es mindestens vier dicke Ordner sind.
Für mich als Coach/Beraterin ist das natürlich ein Traum – denn ich weiß, wenn ich genug Zeit habe, abzuwarten, bis sie sich durch all ihre Papiere gewühlt haben, so bekomme ich jede Zahl und Vertragsinformation geliefert, die ich brauche, um meine Arbeit gewissenhaft leisten zu können.
So löblich diese Ordnung aber auch ist: Sie ist noch keine Gewähr dafür, dass all die tatsächlich wichtigen Informationen, die in den Papiermassen stecken, auch durchdrungen und erfasst sind.
Nicht selten ist nämlich gerade diese hochpenible Ordnung ein Ausdruck von Überforderung – wer nicht weiß, was wirklich wichtig ist, hebt vorsichtshalber lieber mal alles auf.
Die Schlamperiche
Hier gibt es zwei Varianten: Neben denen, die die Hälfte der Zeit die Post überhaupt nicht aufmachen und die andere Hälfte wegwerfen, gibt es die, die alles aufheben – aber an vielen verschiedenen Plätzen und ohne irgendein selbst für sie erkennbares System.
Das kostet sie jedes Jahr einiges an Steuerrückerstattung, denn sie haben nie alle Belege zusammen, die man eigentlich absetzen könnte.
Ihre Kontoauszüge vergammeln ungelesen in der Banking-Postbox und dass sie Negativzinsen oder Kontoführungsgebühren bezahlen, erfahren sie eher zufällig, wenn sie doch mal einen Blick auf die Umsatzübersicht werfen.
Wieviel sie monatlich an Essen, Miete, Vergnügen ausgeben, ist ihnen nur rudimentär bewusst, genauso wie ihr Bruttogehalt (wieso, Netto ist doch wichtig – am Rest kann ich ja eh nix ändern?!) – Hauptsache, es geht irgendwie auf. Oder – leider auch ein häufiges Phänomen – der Dispo steigt wenigstens nicht großartig an.
Prinzipiell ist natürlich auch gegen diese Schlamperei nichts einzuwenden (bekannterweise gibt es wichtigeres im Leben) – wenn sie denn nicht so teuer wäre!
Denn von der oben schon erwähnten Steuer abgesehen, kostet diese Nichtachtung der eigenen Finanzen eine ganze Menge Geld:
Kündigungs- und Einspruchsfristen (zum Beispiel zum Aussetzen einer Dynamik bei einer Versicherung) werden verpasst, Dispozinsen laufen heimlich über die Zeit zu Riesensummen auf, Zulageanträge werden nicht gestellt oder Beiträge aktualisiert (Riester!), Banken oder Kontenformen nicht gewechselt undundund.
Die Liste an kleinen und nicht so kleinen Geldbeträgen, die einem entgehen oder unnötig gezahlt werden, ist lang.
Nicht nur teuer, sondern auch demotivierend
Außerdem blockiert der unverständliche Papierwust und der fehlende Überblick über die eigenen Geldbelange ganz erheblich die Motivation, sich mit der eigenen finanziellen Zukunft auseinanderzusetzen: Der Berg wird vom langen Hinsehen, vor sich hinleben und abwarten immer höher.
So hoch, bis man glaubt, weder die richtige Ausrüstung, noch die nötige Zeit zu haben, gerade mal eben den Kilimantscharo zu erklimmen.
Also lässt man es lieber gleich – und lässt all den negativ-blockierenden Glaubenssätzen (am besten jahrzehntelang) Zeit, sich schön zu verfestigen.
„Ich bekomme ja eh keine ordentliche Altersversorgung oder einen stabilen Vermögensaufbau hin, dann kann ich´s auch gleich lassen!“ ist dann der Gipfel der Hoffnungslosigkeit, von dem aus es auch der schönsten Finanzbildung schwer fällt, genug Mut und Herzfeuer zu entfachen, dagegen anzugehen.
Die Willigen
Das ist die weitaus am häufigsten vorkommende Kategorie:
Die, die Wollen – denen aber niemand richtig beigebracht hat, wie Können geht.
Sie heben das meiste von dem auf, was ihnen zugeschickt wird, treffen aber durchaus die Entscheidung, die siebte (obsolete, weil schon gemacht) Mitteilung darüber, dass die Bank bitte ihre Zustimmung zum neuen Bedingungswerk möchte, einfach wegzuwerfen. Im Großen und Ganzen kommt das aber eher selten vor, lieber heften sie eine Seite Papier zu viel ab, als zu wenig.
Sie führen kein Haushaltsbuch, haben aber latent ein schlechtes Gewissen dabei (ist ja schließlich sinnvoll, nein?!).
Sie drucken ihre Kontoauszüge nicht aus, werfen aber regelmäßig einen Blick rein. Die Belege für die Steuererklärung sind „da im Schrank“, allerdings geraten sie schon mal ins Schwitzen, bis alles beisammen ist (und ohne Gewähr auf Vollständigkeit).
Ihr Überblick über ihre Ein- und Ausgaben ist eher gefühls- als zahlenbasiert, und wenn mal etwas untergeht, ist es in der Regel nicht ganz schlimm, aber doof.
Auch hier findet sich in der Regel Optimierungsbedarf: Vieles läuft einfach, weil es eben läuft und man froh ist, sich nicht darum kümmern zu müssen.
Never change a running System!
Anstrengend wird es nur, wenn es einen besonderen Anlass gibt: Ein Hypothekendarlehen soll aufgenommen oder verlängert werden „Was wollen die alles? Oje, wo finde ich das nur!“). Der/die Versicherungsmakler*in kommt, um zu schauen ob alles okay ist („Was haben wir nochmal bei dem abgeschlossen?“), oder so ein Altersvorsorgemensch / Finanzcoach wie ich will wissen, wie die Finanzen der Person (oder gar der ganzen Familie) aufgestellt sind und wie alle Produkte und Verträge miteinander zusammenhängen („Die hängen zusammen? Huch!“).
Und, hast Du Dich gefunden?
Egal, zu welcher Kategorie Du gehörst: Ich möchte Dir helfen!
„Ordnung“ ist zwar nicht meine fachliche Superheldenkraft (ich selbst bewege mich fröhlich zwischen allen Kategorien hin und her, je nachdem um welche Bewandtnisse es geht: Garantiekarten von Elektrogeräten oder Leergutkassenbons zum das-nächste-Mal-Einlösen verschwinden bei mir auf mysteriöse Weise regelmäßig), aber in meinen Finanzen weiß ich, wo ich stehe. Und da ich ein sehr volles Leben führe, muss das bei mir mit einem Minimalaufwand gehen, denn ich habe weder die Zeit, noch den Fokus darauf, einen Nobelpreis für die sauberste und kontrollierteste Privatfinanzbuchhaltung zu erhalten (wer sollte den auch verleihen wollen?).
Ich zeige Dir, wie ich das mache:
In diesen 3 Videos erzähle ich Dir in je einer dreiviertel Stunde, was ich über praktikable Haushaltsrechnungen, sinnvolle Systematik in den Finanzordnen und lebbare Kontenmodelle weiß.
Und zwar ohne erhobenen Zeigefinger und „Das muss so sein!“.
Denn ich finde, es ist nicht zwingend notwendig, ein aufwändiges Haushaltsbuch zu führen, um eine aussagefähige Aus- und Einnahmerechnung machen zu können.
Es ist nicht notwendig, mehr als 2 Versicherungsordner mit dem ganzen Verwirr-Papier zu vermüllen, das geht auch reduziert und übersichtlich.
Und es ist außerordentlich sinnvoll, sowohl als Einzelperson, erst recht aber als Paar / Familie ein gut durchdachtes Mehr-Konten-System zu führen, damit immer für alles und alle genug Geld da ist.
Dieses Know-How kostet Dich nur Deine Zeit und Deine Aufmerksamkeit, und ich verspreche Dir jetzt schon, dass – egal zu welcher Kategorie Du gehörst – einige Tipps dabei sind, die Dir Deinen Finanzalltag zukünftig erleichtern werden.
Viel Vergnügen und einen neuen pragmatischen Umgang mit Deinen Finanzdokumenten wünscht Dir
Anette