Heute mal wieder ein Tipp bezüglich Zwischenmenschlichem und Geld! Wie Du schon in vorherigen Tipps sicherlich erspürt hast (zum Beispiel hier), weißt Du vielleicht, dass ich kein großer Fan davon bin, Geld und Freundschaft bzw. Geld und Familie zu mischen.

Ich glaube, Du erweist Dir, Deiner Familie und Deinen privaten Beziehungen einen großen Dienst, wenn Du im grossen und ganzen die Strategie der strikten Trennung fährst. Prinzipiell und überhaupt.

Unterstütze deine Freunde – aber bitte nicht mit dem Kauf ihrer (Finanz)Produkte

Der Strukturvertrieb hat im letzten Jahrzehnt in fast jeder Branche Einzug gehalten. Macht ja auch Sinn: Verkauf hat etwas mit Vertrauen zu tun und wem vertrauen wir? Richtig! Freunden und der Familie. Das ist der Sinn dieser Vertriebsform: Über das schon bestehende Vertrauen etwas an die Frau oder den Mann zu bringen – möglichst schnell und schmerzlos.
Dabei ist den Unternehmen dahinter Deine Beziehung nicht ganz so wichtig wie Dir. Denen ist es recht egal, wenn eine Freundschaft einem schlechten Produkt zum Opfer fällt ….

Auch in der Finanzbranche hat man schon lange auf diese Vertriebsform aufgesattelt.

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Wenn Du kaufst, dann aus Überzeugung

Natürlich hat niemand irgendwie Bauchweh dabei, wenn Du eine Tupper-Dose oder einen Thermomix von einem Freund oder aus der Familie kaufst willst – es wäre ja auch vollkommener Unsinn, bei solchen Sachen „fremdzugehen“. Aber: Das Produkt willst Du ja sowieso haben, unabhängig davon, ob du jemanden kennst, der das „Zeug“ vertreibt.

Einen Gefallen zu erkaufen ist eine Spende oder ein Geschenk – kein Einkauf!

Anders ist das mit Produkten – erstrecht und vor allem bei Finanzprodukten! – die Du nur kaufst, weil ein Bekannter/Freund/Familienmitglied jetzt in das Geschäft eingestiegen ist und Dich mit seiner Begeisterung ansteckt. Kaufe niemals, um jemanden einen Gefallen zu tun.

Ausnahmen bestätigen die Regel!

Natürlich macht es umgekehrt Sinn, bei einem Vertrauten, der/die sich mit Finanzprodukten wirklich (!) auskennt, eine fachmännische Meinung oder auch Empfehlungen einzuholen. Doch sei dir auch hier bewusst, dass DU am Ende für Deine Entscheidungen die Verantwortung trägst. Auch wenn wir guten Gewissens davon ausgehen können, dass Dein engster Kreis es sicher gut mit Dir meint, so enthebt Dich Dein Vertrauen in die Kompetenz dieser Person nicht der Verantwortung, Dir selbst Deine Gedanken zu machen.

Zweitmeinungen sind gut für die Objektivität und die Freundschaft

Oft trauen wir uns nicht, eine weitere Meinung einzuholen, wenn wir zuvor von einem Freund oder Familienmitglied einen Tipp oder eine Empfehlung erhalten haben. Also unterschreiben wir manchmal etwas mit einem mulmigen Gefühl, um unseren lieben Menschen nicht zu enttäuschen, zu beleidigen oder oder oder …. LASS DAS!

Es ist gelebte Beziehungspflege, ruhig noch weitere Meinungen einholen und Dich so schlau zu machen, dass Du – egal bei wem – mit einem guten Gefühl unterschreibst. Alles ist besser, als wenn Euch DEINE ungute Finanzentscheidung letztlich doch um die Ohren fliegt, weil der eine es nur gut meinte und der andere sich beschissen fühlt.

Viel Spaß mit deinen Finanzen und deinen Liebsten.

Bis bald
Anette