Es gibt momentan wohl nur 2 Themen:
DAX voraus und Griechenland raus.
Was mich etwas wundert, ist der fehlende Zusammenhang, der hier hergestellt wird:
Die Griechenland-Entwicklung verunsichert auf breiter Basis institutionelle und private Anleger.
Die EZB flutet uns mit Geld, bis es uns zu den Ohren herauskommt und will damit sowohl den deflationären Tendenzen entgegenwirken als auch der griechischen (und anderen) Wirtschaft ermöglichen, billig ins Produktivkapital zu investieren.
Bisher kommt das Geld aber einfach nicht dort an, wo es hinmuss, sondern es wird anderweitig angelegt.
Und welche Anlageform, welcher Aktienmarkt bleibt? Welcher Wirtschaft geht es gerade ziemlich gut? Natürlich der deutschen Wirtschaft, dem Euro- und Krisengewinner auf ganzer Linie.
Also, der DAX:
Er steht bei momentan rd. 12.000 Punkten – und es ist kein Ende in Sicht.
Selbstverständlich wird die Wahrscheinlichkeit eines Rücksetzers umso größer, umso schneller die Kurse steigen.
Aber noch sind die Unternehmen, die den DAX bilden, nicht überbewertet (will heißen: sie sind tatsächlich mindestens das wert, was der momentane Aktienkurs mit der Anzahl an vorhandenen Aktien multipliziert, ergibt.)
Es besteht also kein Grund, sich vorsichtshalber komplett aus Fonds und Anlagen, die auf dem DAX basieren, zurückzuziehen – aber zu sehr großen Einmaleinzahlungen würde ich momentan auch nicht unbedingt raten….
USA/der Dollar:
Die Wirtschaft in der USA befindet sich im Aufwärtstrend. Dabei hilft der starke Dollar.
Der Dollar ist – von unserer Seite des Teiches aus betrachtet – gerade furchtbar teuer. Umgekehrt heißt das aber auch: unsere europäischen Waren sind für den Rest der Welt ziemlich günstig.
Unsere Exporte (und Deutschland exportiert natürlich mit Abstand am meisten in Europa) steigen weiter, unsere Wirtschaft bekommt weiteren Auftrieb, der DAX steigt weiter…
Der Erdölpreis
spielt in dem ganzen Gemenge selbstverständlich auch eine große Rolle. Umso billiger das Öl, um stärker fallen die Produktionskosten erdölbasierter Produkte und die Transportkosten.
Außerdem haben wir alle ein paar Cent mehr im Geldbeutel, die wir weniger fürs Tanken, sondern für anderweitigen Konsum ausgeben. (Die Unternehmen verkaufen mehr und produzieren billigerer …der DAX steigt.)
Der Preis für Öl und das Benzin geht laut Marktberichten weiter nach unten, bestenfalls läuft er moderat seitweits. Irritierenderweise wird weiterhin aus allen Rohren produziert und so ein Überangebot auf Halde gelegt – und momentan sieht es so aus, als würden die Produzenten sich erst durch eine Insolvenz davon abhalten lassen, sich nach der Nachfrage zu richten.
In den USA legen die ersten Unternehmen schon bei der Förderung drauf, es wird aber erst gegen Ende des Jahres damit gerechnet, das die Preise wieder moderat ansteigen.
Über die Zinsen mag ich gar nichts mehr schreiben.
Hier kann und wird sich in nächster Zeit nichts ändern – Bank-Geldanleger werden weiterhin Monat für Monat drauflegen.
Es gibt Alternativen (und nicht nur den DAX!), wer sie – aus welchen Gründen auch immer! – nicht nutzen möchte, muss eben mit diesem sauren Apfel leben.
Wer mich hierzu trotzdem noch um Rat nach 0,5%-Produkten fragt, dem empfehle ich, sich mit seinen Vorurteilen bzg. Geldanlagen und seiner Wissensgrundlage zu beschäftigen: Finanzbildung ist für alle da und tut nicht weh.
(„Meinen Marktblick“ fasse ich im monatlich erscheinden geld.welt Newsletter zusammen. Wer den Newsletter gerne abonnieren mag, kann sich gerne hier -> https://www.finanzbildung.jetzt/ eintragen.)