Heute mal ein ganz anderes Thema im (Finanz)leben:
Das Vertrauen!
Es ist eine Seltenheit geworden heutzutage, das Vertrauen. Wir sind traurigerweise so weit, jede Kleinigkeit reglementiert wissen zu wollen und keinerlei Leistung ohne einen wasserdichten Vertrag erbringen zu können.
Wir vertrauen keiner Bank, keiner Versicherung, keinem Arzt und keiner Regierung.
Wir glauben an keinen Gott mehr, an keine Zufälle, an keine Wirtschaftsordnungen oder Marktmechanismen und schon gar nicht an wohlgemeinte Ratschläge.
Und am schlimmsten ist: Wir vertrauen uns nicht mal mehr selbst.
Unser Bauchgefühl wird vom Mißtrauen erschlagen und unsere Entscheidungsfähigkeit vom Zweifel zerfressen.
So funktioniert es aber nicht.
Hosen runter – dazu braucht es Vertrauen und Offenheit!
Ich erlebe in meiner Beratung ab und an Menschen, die „einem Finanzberater“ nicht trauen. Sie trauen ihrer Bank noch viel weniger, deswegen sind sie ja bei mir – aber sie halten vorsichtshalber trotzdem mit Informationen hinterm Berg, sind nicht ehrlich in ihren persönlichen Aussagen und versuchen, mir das Gefühl zu vermitteln : „Bescheiß‘ mich nur nicht, ich merke das!“
Früher hat mich solches Verhalten nervös gemacht und irritiert. Die Gespräche wurden gezwungen und aufgesetzt, weder der Kunde noch ich waren authentisch. Und natürlich war meine Leistung nicht 100%ig so, wie sie es gewesen wäre, wenn ich mich selbst nicht so unter Druck gesetzt hätte.
Heute spreche ich solches Verhalten an.
Finanzberatung ist etwas sehr persönliches!
Eine Finanzberatung ist etwas sehr persönliches, fast schon intim. Hier ist kein Platz für Misstrauen. Der Kunde bezahlt viel Geld für meine Beratung, er hat darum auch ein Recht auf meine uneingeschränkte Leistung. Und ich habe ein Recht auf die Informationen, die ich benötige, um diese Leistung zu erbringen.
Ich tue das, was ich sage und zwar genau so, wie ich es sage.
Keine Spielchen, keine Manipulation, keine Halbwahrheiten und Unterlassungen. Genau das erwarte ich auch von meinen Kunden.
Ich vertraue meinen Kunden, dass sie mir die Wahrheit sagen, dass sie meine Rechnung bezahlen und dass sie meine Ratschläge gedanklich aufnehmen und ernsthaft überdenken. (Ich sagte überdenken, nicht befolgen! Ich bin ein Dienstleister mit wahnsinnig viel Know-How, kein Diktator. Es ist Ihr Leben und Sie treffen die Entscheidungen.)
Honorarberater sind auch keine Hellseher
Auch ein Honorarberater kann nicht vorhersagen, wie sich die Märkte entwickeln, kann nicht garantieren, dass der Euro nicht untergeht und er kann niemanden gegen alle Eventualitäten des Lebens versichern.
Aber ich kann mit Dir über Dein subjektives Finanzleben objektiv diskutieren. Ich kann Dir Lösungswege für Deine finanziellen Probleme vorschlagen und Dir die finanzielle Bildung vermitteln, die Du benötigst, um Deine Entscheidungen wieder voller (Selbst-)Vertrauen zu treffen.
Wenn Du also vor einem Berater/Verkäufer/Spezialisten sitzt und derjenige ist Dir unsympathisch – stehen auf und gehe! Geh‘ weg, sogar wenn Du vor mir sitzt. Dein Bauch will Dich warnen, vertraue ihm.
Sei ruhig mutig, denn in diesem Fall kannst du nicht verlieren:
Entweder ist Dein Gegenüber (trotz Bauchgefühl) vollkommen in Ordnung und ihr liegt einfach nur nicht auf einer Wellenlänge – dann kannst Du sowieso nicht von ihm oder ihr profitieren, denn Du wirst wohl kaum jemandem offenes Vertrauen entgegen bringen, den Du nicht leiden kannst. Oder Dein Bauch hat recht und hat Dich somit vor Schaden bewahrt.
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