Das Geschrei macht uns taub, unsere Sinne vernebeln,
das Blickfeld wird enger, umso lauter wir sind.
Die Welt wird eng, es brennt an allen Stellen,
wir verlieren den Fokus und schauen nur rechts oder links:
Angst macht alle Seiten dumm.
Verstehen heißt nicht Akzeptieren,
und Toleranz heißt nicht, grenzenlos sein.

Fanatismus zeigt sich auch im Kleinen,
ob im Dafür oder Dagegen, das bleibt sich doch gleich.
Was dem einen sein Glaube, ist dem anderen die Freiheit
und alle rechtfertigen die Mittel zum Zweck
– am Ende sind ganze Städte weg!
Verstehen heißt nicht Akzeptieren,
und Toleranz heißt nicht, grenzenlos sein.

Größe ist uns nicht angeboren,
„Zuerst ich und die Meinen!“ sitzt bei Jedem tief drin.
Was wertvoll ist, definiert jeder anders
und Alle sind sicher, im Recht zu sein.
Ob Glaube, Bildung oder Staatsräson:
ich kann alles verstehen, muss es aber nicht akzeptieren –
denn Toleranz heißt nicht, grenzenlos sein.

Die Werte sind uns arg verrutscht,
erst jetzt erkennen wir, dass wir uns niemals einig war´n:
Der eine sieht im Spiegel nur sich selbst, der andre gleich die Menschheit.
Die Wahrheit liegt wohl mittendrin.
Die Wirklichkeit aber – haben wir uns blind geschrien:
Verstehen heißt nicht Akzeptieren,
und Toleranz heißt nicht, grenzenlos sein.

Wir suchen die Richtung,
der Staus quo ist passé.
Die Entscheidung steht an: Ob vor, zurück,
nach rechts oder links – für alle recht wirds keinesfalls sein.
Unsere Welt, wie wir sie kannten, die gibt es nicht mehr,
auch ohne Verstehen heißt das: Akzeptieren!
Und Toleranz heißt nicht, grenzenlos sein.

Und eins dürfen wir nicht vergessen:
Der Mensch an sich ist gut im Kern,
wenn auch ein wenig vermessen.
Unser Vertrauen darin muss grenzenlos sein,
nur so könn´n wir uns des Geschreis erwehren.

 

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